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Mittwoch, 21. September 2011

message in a bottle - Flaschenpost


Diese wunderbare Nachricht (Flaschenpost) habe ich auf Facebook gefunden un möchte Sie hiermit mit euch Teilen


message in a bottle

Von Bille Klein 
Ein griechischer Blogger schrieb folgendes in seinem
Blog.  Ich dachte, ich nehme diese
"message in a bottle", übersetze es , und reiche es so weiter an all
diejenigen, die kein griechisch können. Das griechische Orginal befindet sich
hier :




Samstag, 10. September 2011

Eine Flasche im Meer

(schwimmender Brief an einen Europäer)

Lieber Europäer,


Ich weiß nicht ob dein Name Hans, Brigitte, Francois,
Michelle, Carmelita, Manolo oder José ist. Egal wie du heißt, dieser Brief ist
in jedem Fall an DICH gerichtet. Ich hoffe, er ist Dir in die Hände gefallen.
Verzweifelt über die Flut von Erklärungen von Schäuble, Merkel, Sarkozy,
Barrozo, Rehn, Ackermann, durch hunderte von Politikern, Bankern, Technokraten,
der Wirtschaft, die jede Raum/Zeitlücke in der Information verschleiern, habe
ich mich entschieden diesen Brief auf eine alt bewährte Art und Weise zu
versenden. Im Inneren einer Flasche, treibend auf dem Meer, als Flaschenpost.
In großer Hoffnung, dass diese Flaschenpost quer durch das Mittelmeer , durch
die Meerenge von Gibraltar, entlang der Atlantikküste, durch den Ärmelkanal,
der Nord- und Ostsee treiben wird. Und vielleicht  wid die Post auf ihrem langen Weg jemandem
von EUCH aus Napoli, Marseille, Barcelona, Porto, Normandie, Kielo oder Danzig
in die Hände fallen. Vielleicht wird der Brief auf magische Weise die
newtonschen Naturgesetze überwinden, und er schwimmt gegen den Strom  den Rhein hinauf nach Köln oder Straßburg.
Möglicherweise ist jemand so neugierig, hebt ihn auf und öffnet ihn. Mit
anderen Worten, ich hoffe auf ein Wunder.


Ist das angemessen für einen Schiffbrüchigen zu
hoffen? Ich schreibe Euch, wie Ihr sehen könnt, von dem spektakulärsten Wrack
in Europa, von der Titanic, die zusammen mit seinen 11 Millionen Einwohnern mit
dem Eisberg "Konkurs" kollidiert ist. Ich schreibe Euch aus
Griechenland, dem berüchtigten Land aus Eurolandia. 


NEIN !! Bitte werf diesen brief nicht vorschnell
wieder zurück ins Meer !!!!


Selbst wenn du davon überzeugt bist, dass die Griechen
schwarze Schafe und Drohnen in Europa sind, müsstest du doch von der
Leichtigkeit, mit der unsere Politiker 
verkünden, dass Sparmaßnahmen das Passepartout für die gesamte Eurozone
ist, überrascht sein. Strenge ist das einzigst verbindende Element in dieser
Parodie der Vereinigung, für die unsere Politiker prahlen.  Das neue GEBOT des GLAUBENS von einer Seite
des Kontinentes  zur anderen heißt:
" Wenn die Europäer nicht mit hohen Steuern und Sparmaßnahmen belegt
werden, kann Europa nicht gedeihen""


Du mußt dich fragen, was dieses Europa für unsere
Politiker wirklich ist, wenn sie sich über ihre Bevölkerungen hinweg setzen.
Sie erklären uns eifrig und redegewandt, dass das europäische Bankensystem
nicht gefährdet werden darf, dass europäische Produkte beliebt bleiben müssen
und wir weiterhin eine starke Währung brauchen 
und dass  die Finanzen der EU-Staaten
"gesund" sein müssen. Wie Ihr erkennen könnt, lieber Gerhard,
Nicolas, Felipe oder Isabel, wir Europäer werden als Volk nirgendwo erwähnt in
den Plänen unserer Führer. Um es genauer zu erklären, wir existieren nur als
Anleger bei einer Bank, als Opfer der Sparpolitik, Niedriglohnempfänger, als
Träger der Steuern, als anspruchslose Bürger die keine öffentlichen Güter mehr
konsumieren können.




Unsere Eltern und Großeltern haben uns ein -durch zwei
mörderische Kriege - zerstörtes Europa hinterlassen und haben sich
verpflichtet, ein Sicherheitsmodell im relativen Wohlstand zu erschaffen. Auch
der kalte Krieg und die politsche Teilung Europas schien das Engagement für
dieses Ziel nicht zu beeinträchtigen. Seit vielen Jahrzehten sind wir nun auf
europäischem Boden ohne Krieg, trotzdem forderten unsere Politiker unsere
Toleranz für ihre verschiedenen Abenteuer , zum Beispiel für den Krieg im  ehemaligen Jugoslawien,  im Irak oder Afghanistan oder zu kolonialen
Unterfangen in Afrika. Und in all den 
Jahrzehnten garantierten uns unsere Regierungen ein Mindestmaß an
Einkommen und sozialer Sicherheit. Wir folgten ihnen ohne großen Widerspruch,
bis hin zur Notwendigkeit eines  großen
gemeinsamen europäischen  Marktes, auf
dem Waren und Menschen sich frei bewegen, aber mit der Verpflichtung, dass
jedes Land einen noch größeren Teil seiner Souveränität abtreten mußte, damit
die europäischen Institutionen sich etablieren konnten. Es wurde darauf hin
gearbeitet dass die europäische Wirtschaft die wettbewerbsfähigste in der Welt
wird. Die  Währungsunion -der Euro - ist
das einzigst sichtbare Element  der
ansonsten unsichtbaren europäischen Identität geworden.


Wir nehmen mit einer paradoxen Begeisterung an der
Verführungskunst der Märkte teil, lassen uns Kreditkarten aufschwatzen, nehmen
Kredite auf -unabhängig von der Höhe unseres Einkommens, nehmen Hypotheken auf
unser eigenes Haus, kaufen begeistert Handys mit der neuesten Technologie, Pc's
und Digital-TV-Geräte. Wir schenken der Werbung glauben, die uns suggeriert das
neueste Waschmittel würde porentief reinigen, das neue französische Shampoo
würde unsere Haare seidiger glänzen lassen, das neue elegante italienische
Stadtauto müßten wir unbedingt besitzen.


Wir haben alle- du und ich, liebe Nicole, Ulrike,
Maria- konkret am "europäischen Wohlstand" teil  genommen, der heute als das Laster des
Überkonsums kritisiert wird. Aber plötzlich waren wir das PROBLEM, vorher waren
wir die LÖSUNG. Die  Löhne der Arbeiter
waren zu hoch, Sozialhilfe wird gekürzt; Krankenkasse zu teuer ebenso wie
Bildung, Renten- und Pflegesysteme für das Alter. Auf einmal sahen sich die
Europäer von unterträglichen Kosten erdrückt . Unternehmen verlagern sich in
den Osten, auf der Suche nach dem idealen Arbeiter mit geringst möglichen
Löhnen, die Regierungen, die brutal ihre Leistungen kürzen- all das finanzieren
wir Steuerzahler. Die Banken, die noch tiefer in das öffentliche Vermögen
greifen, lassen Schuldenberge wachsen, an denen noch unsere Kinder und
Kindeskinder zahlen werden. Die Staatsverschuldungen - und das wissen sie sehr
genau- können niemals bezahlt werden, sofern sie nicht alle von uns Europäern
auf einem Sklavenmarkt verkaufen sogar mit Leasingvertrag . Wir sollten darüber
nach denken, liebe Europäer, ob die goldenen Nachkriegsjahre-  solange sie dauerten- und alles was wir
bekommen  haben eher die Regel war und
nicht die Ausnahme. Wir sollten darüber nachdenken, ob die harten Jahre, die
unsere Führer und Eliten für uns auf Lager haben, die Ausnahmen sind oder eine
Rückkehr zur Normalität. Hinter den Bergen der Staatschulden stehen die Banken,
abstraktes Geld, Reichtümer die noch produziert werden möchten und Gewinne, die
noch von unserer Hände Arbeit erwirtschaftet werden sollen. Hinter abstraktem
Geld steht die Kapital-Industrie, das Gewerbe, und die Firmenchefs sind ermüdet
von zeitaufwändigen Investitionen. Mit dem abstrakten Geld ist das Kapital
untrennbar verflochten. Der Gewinn muß mit wachsender Produktivität steigen bei
gleichzeitig immer weniger Arbeitnehmer. Der Arbeitnehmer muss seine
Produktivität maximieren für weniger Lohn. Und Du Hans, müsstest es besser
wissen als wir alle, dass das Jahrzehnt des deutschen Exportwirtschaftswunder
teilweise auf eingefrorenen Gehältern deiner Kollegen und Kolleginnen basiert
und auf Millionen von Arbeitslosen. Aber was wird geschehen, wenn all die
Europäer, die in die Enge getrieben worden sind durch miserable Löhne,  die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger
sich gefährlich erhöhen und unfähig sein werden die Konsumgüter auf den Märkten
zu konsumieren?


Es ist ein altes Geheimnis in der Welt der Arbeit,
dass der Teufelskreis des ursprünglichen Kapitalismus (insbesondere heute der
europäische)  nur diesen als tugendhaften
Kreis anerkennt. Ein weiteres Geheimnis liegt im Euro, in dem Frau Merkel anscheinend
Europa erkennt. Hierbei wird das abstoßende Kondensat des katastrophalen Zyklus
sichtbar: Die Banken, die das "abstrakte Geld" verwalten nehmen  sich jetzt auch noch das hart verdiente Geld
der Arbeiter durch strenge Diktatur und Entwertung der Arbeitskraft.


Der Euro ließ nie einen Zweifel daran auf wessen Seite
er steht, für das Kapital und gegen das Volk. Und  ist es nicht zweifelhaft dass der Gewinn den
Banken und der EU gehört  und das Volk
nicht daran Teil hat?  Bist Du nicht
beeindruckt, mein Freund Günter, Paolo, Michel , wie sich die Macht der
Direktion in der Eurozone entwickelt hat, 
wie die Souveränität aus den Ländern schwindet, wieviele Entscheidungen
getroffen worden sind die drastische Einschnitte in die Zukunft unserer Kinder
beinhalten OHNE das WIR dazu befragt worden 
sind ? Nicht ein einziges Referendum, nicht eine einzige formale Frage.  Unsere Politiker entscheiden weiterhin ohne
ihre Völker, und tun so als wäre die Demokratie nur ein lästiger Stachel in
ihrem Siegeszug dieser alptraumhaften Vereinigung namens Europa.

Lieber Europäer,


sie nennen unseren griechischen Kontintent  „alt“, möglicherweise ist das gerecht, weil
unsere Führungselite sich eines ekelhaften alten Systems bedient, dessen
weiterer Fortbestand sich mit Wohlstand für wenige und Leiden für viele
identifiziert. Glaubst DU nicht , wir sollten etwas dagegen tun? Unsere
europäische Identität ist nicht der Euro, und auch nicht diese
Ungeheuerlichkeit in der wir heute leben. Zeigen wir endlich unsere wahre
europäische Identität, die schon viele Geburtstage hatte: 1789, 1821, 1848,
1917, 1919, 1945, 1968. Daten, die alles auf den Weg gebracht haben was heute
dekonstruiert wird.  Und lasst uns
gemeinsam beweisen dass Europa nicht nur aus einzelnen Staaten besteht. Franzosen,
Deutsche, Griechen, Portugiesen- alle 
miteinander in Solidarität , WEHREN wir uns ZUSAMMEN gegen das monetäre
Gefängnis von Sparmaßnahmen und Traurigkeiten für 500 Millionen Europäer.


Und jetzt , wenn du die Geduld und Zeit aufgebracht
hast, diesen Brief gelesen zu haben, falte ihn bitte wieder , leg ihn zurück in
die Flasche und werf ihn zurück in den Ozean damit ihn der Nächste finden
kann!!

Mit großer Wertschätzung

Ein Passagier des griechischen Schiffswrack

Übersetzt von : S. K.

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